D(Diversity)E(Equity)I(Inclusion) ist kein nettes Extra, sondern Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg. Unsere Agentur hat sich der Förderung von Frauen in Führungspositionen verschrieben, weil wir wissen, dass diverse Teams bessere Ergebnisse erzielen. Der weibliche Blick und die damit verbundenen Erfahrungen und Fähigkeiten sind unverzichtbar für unsere kreative Arbeit und unseren Unternehmenserfolg.
Wer Gleichbehandlung in allen Lebensbereichen möchte, sollte auch sein berufliches Umfeld gleichberechtigt mitgestalten können. Aber die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern ist vielerorts oft noch eine Herausforderung. Ob Vorurteile und Stereotypen, strukturelle Barrieren, mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder ungleiche Bezahlung, die Ursachen sind vielfältig. Ein Faktor für fehlendes Female Empowerment ist die Unterrepräsentation in Führungspositionen. In der Geschäftswelt ist Female Leadership noch nicht wirklich angekommen.
„Im Jahr 2024 sind die österreichischen Unternehmen weiterhin deutlich entfernt von einer geschlechtergerechten Besetzung in der Unternehmensführung“ fasst die Arbeiterkammer Wien die aktuelle Situation in ihrem „Frauen.Management.Report.2024“ zusammen. Trotz eines langsamen Anstiegs der Frauenquote in Aufsichtsräten werden „in den umsatzstärksten 200 Unternehmen des Landes Anfang Jänner 2024 von 605 Geschäftsführerpositionen 531 Funktionen von Männern bekleidet (87,8 %). Noch deutlicher fällt die Unterrepräsentanz von Frauen in den Vorständen der börsennotierten Gesellschaften aus: Nur 26 von 223 Vorstandspositionen (11,7 %) sind weiblich besetzt.“
Laut GWA, dem Verband der führenden Kommunikationsagenturen Deutschlands, ist der Frauenanteil bei Führungspositionen in Agenturen in den letzten Jahren hingegen deutlich gestiegen. Die Ergebnisse seiner Diversity Studie 2023 weisen im letzten Jahr 44 Prozent weibliche Führungskräfte in der Geschäftsleitung aus. Die positive Entwicklung zeigt, dass Diversität, Gleichberechtigung & Inklusion zumindest in den Agenturen angekommen ist.
"Die Vielfalt an Charakteren und Perspektiven bringt unterschiedliche Ideen ein – genau das brauchen erfolgreiche Unternehmen, damit sich alle wohl und gehört fühlen.“
Das ist definitiv angesagt! Denn es braucht Frauen in Führungspositionen, nicht nur um Klischees zu brechen. Female Leadership ist wichtig, um neue Rahmenbedingungen zu schaffen und ein gestärktes Selbstbewusstsein zu fördern, das die Basis jeder Selbstwirksamkeit bildet. Vorbilder können andere Frauen positiv ermutigen, Dinge auf ihre Weise zu tun. Unsere CEO Tamara Grünzweil weiß, wie wichtig neben den eigenen Fähigkeiten auch der Glaube an sich selbst ist. Denn erst wenn Gleichberechtigung zu einem gemeinsamen Anliegen wird, das alle mitnimmt, können Herausforderungen souverän gemeistert und positive Veränderungen bewirkt werden:
„Als ich vor fast 15 Jahren hier anfing, waren bereits viele Frauen im Betrieb und im Marketing auf Kundenseite tätig. Führungskräfte waren aber fast ausschließlich Männer. Neben einer Kreativdirektorin war ich die zweite Frau in einer Führungsposition, und ich stieg vom Lehrling bis zur Geschäftsführerin und Eigentümerin unserer Agentur auf. Seitdem hat sich viel verändert. Unser Strategy Lab, das die zukünftigen strategischen Entscheidungen der Agentur plant, besteht aus vier Männern und vier Frauen. Diese Vielfalt an Charakteren und Perspektiven bringt unterschiedliche Ideen ein – genau das brauchen erfolgreiche Unternehmen, damit sich alle wohl und gehört fühlen.“
Gleichberechtigung am Arbeitsplatz wirkt sich positiv auf die Unternehmenskultur aus, wie die Spiegel-Bestsellerautorin Sabine Hockling in ihrem Buchkapitel "Echte Diversität als Geschäftsgrundlage" (erschienen in „Faszination New Work: 50 Impulse für die neue Arbeitswelt“) bestätigt: "Diversifizierte Teams treffen bessere Entscheidungen, lösen leichter Probleme, sind kreativer, innovativer und flexibler. Das ist Fakt, weil messbar.“ Die Wirtschaftswissenschaftler Jan Riepe und Philip Yang von der Universität Tübingen kommen in ihrer Studie zu den betriebswirtschaftlichen Effekten von Frauen in Führungspositionen sogar zu dem Schluss, dass Unternehmen mit einem hohen Anteil weiblicher Führungskräfte besser ihre Risiken senken und nachhaltigen Erfolg erzielen können.
Um letztlich wirtschaftliche Kennzahlen verändern zu können, müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen, eine verordnete Quote bringt ansonsten wenig: Es braucht ein Umdenken und einen Wandel in der Unternehmenskultur.
Die unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen von Frauen können die Entscheidungsfindung bereichern, zur Entwicklung von Unternehmenswerten und Normen beitragen und innovative Lösungen unterstützen, die das Unternehmen langfristig erfolgreicher machen. Nicht zu vergessen die sozialen und kommunikativen Kompetenzen, die Teamwork und Zusammenarbeit stärken. Auch in unserer Agentur haben insbesondere die Bereiche Personal, Weiterbildung, Mitarbeiterbenefits und interne Kommunikation profitiert. Derzeit arbeiten wir zudem an einem Code of Conduct, der das einheitliche Verständnis von inakzeptablem Verhalten festlegt.
Dennoch scheint sich mancherorts wenig verändert zu haben, und Female Leadership ist nach wie vor ein Fremdwort. Auch in der Kommunikationsbranche. Tamara ist häufig auf Netzwerk-Treffen unterwegs, von denen viele überwiegend von Männern besucht werden. Kürzlich traf sie auf einem dieser klassischen Branchentreffen Sunil Jindal, CEO bei Yellow Pebble, der als Key Speaker zum Thema Diversität und Inklusion eingeladen war. Sunil ist ein erfahrener Experte für Business Transformation und unterstützt Unternehmen darin, vielfältige, gerechte und integrative Arbeitsplätze und Kulturen zu schaffen. Bei dem Treffen mit zwei weiblichen von insgesamt 33 Anwesenden stellte er Tamara noch vor seinem Vortrag erstaunt die Frage: „Wo sind hier die Frauen?“.
Ein ausgestelltes Kampagnen-Plakat, das sich die beiden anschauten, machte schnell klar, dass Sexismus und Diskriminierung im Marketing nach wie vor präsent sind und damit leider noch immer zu unserem Alltag gehören: Beworben wurde eine Fitness-App, im Fokus stand das knackige Hinterteil einer Frau beim Training. „Längst an solche Botschaften gewöhnt, wurde mir erst im Austausch mit Sunil klar, dass ich selbst oft in Marketing-Fallen tappe und zu wenig aktiv darauf achte, was um mich herum wirklich gezeigt wird,“ bekennt Tamara. Im anschließenden Vortrag, der sehr bewegte, stellte Sunil mehrere interessante Marketingbeispiele vor, wie Frauen früher und heute in der Werbung dargestellt werden.
„Der sehr diverse Spot von Virgin erhielt die Reaktion, dass das doch völlig übertrieben wäre, weil es keine normalen Menschen seien. Ich frage mich dann: Warum ist das nicht normal? Was genau macht welchen Menschen darin nicht normal? Was ich damit sagen will: Nicht nur als Führungskraft trage ich die Verantwortung dafür, dass wir im Team vielfältig aufgestellt sind, sich jeder inkludiert fühlt und gleichermaßen respektiert wird. Auch als Konzeptionistin von Werbemaßnahmen aller Art liegt es an mir sicherzustellen, dass das, was normal ist, endlich als normal wahrgenommen wird. Denn Frauen bereichern – und bringen einen entscheidenden Mehrwert ein!“
Stereotype Geschlechterrollen erregen Aufmerksamkeit und verkaufen Produkte, fördern aber Ungleichheit und schädliche Vorstellungen, indem sie marginalisieren und Menschen herabsetzen. Gerade wenn es Unternehmen an Sensibilität und Bewusstsein fehlt, um inklusivere und respektvollere Werbestrategien zu entwickeln, sind wir Marketingexperten gefragt: Wir schaffen neue Realitäten und machen Meinungen, indem wir prägende Botschaften und Bilder kreieren, die Verständnis von Gesellschaft und Werten formen und beeinflussen. Es ist wichtig, dass wir diese Meinungen und Bilder in gleichberechtigter Vielfalt gestalten!
„Frauen bereichern – und bringen einen entscheidenden Mehrwert ein!“
Frauen übernehmen hier einen wichtigen Part, insbesondere im Artikulieren und Kommunizieren von Problemen, die Männer aus ihrem eigenen Leben einfach nicht vollständig nachvollziehen können. Egal, ob es dabei um die vielfältigen Formen von Sexismus in der Werbung und im zwischenmenschlichen Umgang oder um die Entwicklung und Veränderung kultureller Normen und Verhaltensweisen geht.
Schluss mit dem Stillstand! Frauen müssen nicht nur gehört werden, sondern an den Entscheidungstischen dieser Welt fest verankert sein. Wir sind stolz darauf, diesen Weg als Agentur entschlossen zu gehen. Unsere Erfahrung zeigt: Wenn Frauen führen, entstehen neue Perspektiven, mutige Entscheidungen und bahnbrechende Ideen. Wir kämpfen für eine Welt, in der Female Leadership kein Buzzword, sondern gelebte Realität ist. Denn wir wissen, dass echte Gleichberechtigung nicht verhandelbar ist – sie ist die Basis für alles, was wir erreichen wollen.
