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Mag. Carina Maurer
Warum Texter:innen auch im Zeitalter von KI unverzichtbar bleiben
Autor
Mag. Carina Maurer

Zwischen Effizienz und Empathie: Die Zukunft des Schreibens setzt auf eine Symbiose aus Mensch und Maschine.

Schreiben – das war gedanklich einmal ein nahezu romantisches Bild: Ein Mensch an der Schreibmaschine, der Kaffee griffbereit, eine Idee wird allein vor dem weißen Blatt Wort für Wort ausgearbeitet. Stundenlanges Grübeln, endloses Streichen und Neuschreiben gehörten genauso dazu wie das einsame Ringen um die perfekte Formulierung.

Heute hat sich diese Vorstellung grundlegend gewandelt. Kreativität entsteht längst nicht mehr isoliert, sondern in einem komplexen Zusammenspiel aus Strategie, Teamwork und Technologie. Tools wie ChatGPT und andere KI-gestützte Textgeneratoren haben die Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen, grundlegend verändert.

Sie liefern in Sekundenbruchteilen Informationen, schlagen Strukturen vor und bieten Inspirationen, die früher nur mit zeitaufwändiger Recherche möglich waren. Für Texter:innen im Agenturumfeld sind sie deshalb wertvolle Helfer, die Prozesse beschleunigen und effizienter machen.

 

KI als Turbo für die Textarbeit

Eine KI kann ein solides Grundgerüst bauen: von ersten Formulierungsvorschlägen über Stichwortlisten bis hin zu möglichen Headlines. Diese Basis erleichtert den Einstieg enorm – und sorgt dafür, dass Texter:innen ihre Energie dort einsetzen können, wo sie wirklich gebraucht wird: bei der Feinarbeit, bei der kreativen Schärfung und beim strategischen Denken.

 

Wenn Geschwindigkeit auf Substanz trifft

Gerade im B2B-Bereich zählt nicht allein, wie schnell Texte erstellt werden. Entscheidend ist, wie präzise sie die Zielgruppe erreichen, wie tief sie fachlich fundiert sind und wie glaubwürdig sie die Markenbotschaft transportieren. Hier stößt KI schnell an ihre Grenzen. Sie kann zwar Daten verarbeiten, aber sie kennt keine internen Strategien, keine gewachsenen Kundenbeziehungen und keine branchenspezifischen Tabus. Professionelle Texter:innen dagegen wissen, welche Begriffe Fingerspitzengefühl erfordern, welche Botschaften Priorität haben und wie sich das Unternehmen strategisch entwickeln will.

 

„Texte überzeugen nicht, weil sie perfekt formuliert sind – sondern weil sie präzise verstanden werden.“

 

Die unersetzliche Rolle der menschlichen Beziehung

Texte sind niemals nur Aneinanderreihungen von Worten. Sie sind Ausdruck von Haltung, Wertebotschafter und Brückenbauer zwischen Marke und Zielgruppe. Diese Dimension erfordert Empathie – etwas, das kein Algorithmus leisten kann.

Texter:innen bauen Beziehungen auf:

Dieses Beziehungsdreieck macht den Unterschied zwischen einem austauschbaren Text und einer nachhaltigen Kommunikationsstrategie.

 

Fakten prüfen statt blind vertrauen

Ein weiterer Punkt, der für menschliche Expertise spricht, ist die Verlässlichkeit von Informationen. KI-Systeme generieren Inhalte auf Basis vorhandener Daten – doch nicht immer stimmen diese. „Halluzinationen“ gehören zum bekannten Problemfeld: KI erfindet Quellen, verdreht Fakten oder liefert veraltete Informationen.

Texter:innen müssen daher mehr denn je zu Faktenprüfer:innen werden. Sie sortieren, analysieren und bewerten. Sie erkennen, ob Zahlen belastbar sind, ob Studien relevant sind und ob die Storyline für den Kunden Sinn ergibt. Gerade in sensiblen Branchen wie Industrie, Recht oder Medizin ist diese Qualitätskontrolle unverzichtbar.

 

Prompten ist kein Zaubertrick

Nicht jeder Input führt zu einem brauchbaren Output. Wer KI sinnvoll nutzen will, braucht Know-how und ein tiefes Verständnis für den Kunden. Ein guter Prompt ist mehr als eine technische Anweisung – er ist ein strategisches Briefing. Texter:innen wissen, welche Tonalität gefragt ist, welche Botschaften mitschwingen müssen und wo sprachliche Stolperfallen lauern. Erst mit diesem Wissen lassen sich Tools wie ChatGPT so einsetzen, dass Ergebnisse entstehen, die den Ansprüchen von Unternehmen und Zielgruppen gerecht werden.

 

Weitere Gründe für menschliche Texter:innen

Neben Empathie, Faktencheck und strategischer Einordnung gibt es noch weitere Aspekte, die klar zeigen, warum Texter:innen auch in Zukunft unverzichtbar bleiben:

 

Mensch und Maschine: ein starkes Duo

Die Zukunft der Textarbeit liegt nicht im Entweder-oder, sondern im Sowohl-als-auch. KI-Tools können inspirieren, beschleunigen und Routinearbeit übernehmen. Menschen hingegen bringen Kontext, Empathie und strategische Weitsicht ein. Diese Kombination eröffnet neue Chancen:

 

Fazit: Ergänzung statt Ersatz

Texttools wie ChatGPT sind gekommen, um zu bleiben. Sie machen das Arbeiten schneller und liefern wertvolle Impulse. Aber sie ersetzen nicht den Menschen hinter der Tastatur. Denn gute Texte entstehen nicht nur aus Daten – sie entstehen aus Verständnis, Erfahrung und strategischem Denken. Wer das Schreiben ausschließlich Maschinen überlässt, verliert genau jene Nuancen, die Kommunikation wirksam machen: Empathie, Authentizität und die Fähigkeit, Visionen zu transportieren.

Texter:innen werden also auch in Zukunft gebraucht – vielleicht sogar mehr denn je. Denn ihre Rolle verschiebt sich: vom reinen Produzenten hin zum kreativen Strategen, der KI als Werkzeug beherrscht und zugleich die menschliche Dimension in den Mittelpunkt stellt.


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